In unserer letzten Ăbersicht (Feb. 2025 đ) zeigte sich bereits eine bescheidene Erholung von der enttĂ€uschenden Entwicklung im letzten Jahr. Wie ging es nun weiter im globalen Markt fĂŒr Elektroautos?
Deutschland
Gleich vorab: Der AufwĂ€rtstrend in Deutschland setzte sich im Februar und MĂ€rz fort. Die Neuzulassungen stiegen von 52.000 Elektroautos im Januar (+42 Prozent gegenĂŒber Januar 2024) ĂŒber 55.000 im Februar (+32 Prozent gegenĂŒber Februar 2024) auf 69.000 Elektroautos im MĂ€rz (+46 Prozent). Allerdings war das Vergleichsquartal 2024 ungewöhnlich schwach. Trotzdem bestehen noch immer gute Chancen, im Gesamtjahr zumindest die Performance aus dem Jahr 2023 zu erreichen.

Globale Entwicklung
In der globalen Perspektive enttĂ€uschte der Januar 2025, was auch auf Sonderfaktoren zurĂŒckzufĂŒhren war (Neujahrsferien in China). Der Februar zeigte dann zwar ein stattliches Plus von 49 Prozent (ggĂŒ. Feb.2024), aber die Zahl von ~1,22 Mio. neuen Elektroautos im Weltmarkt blieb unter dem Januar (~1,26 Mio. EV).Â
Der Marktanteil der Elektroautos liegt damit in den ersten beiden Monaten bei lediglich 18,6 Prozent. Es ist also eine deutliche Beschleunigung nötig, um den Marktanteil des Vorjahres von 21 Prozent zu ĂŒbertreffen.
Die Marktbeobachter von BNEF halten jedoch an ihrer Prognose fest. Im MĂ€rz bekrĂ€ftigten sie ein Ziel von 22,3 Mio. EV fĂŒr das Jahr 2025. Das entsprĂ€che einem Zuwachs von 30 Prozent.
Unklar bleibt, wie sich der Zollkrieg seit Anfang April auswirken wird. In den USA wurden im letzten Jahr nur 9 Prozent der Elektroautos weltweit verkauft, aber eine Wirtschafts- und Handelskrise könnte auch die Supply Lines und die Kaufkraft in anderen Weltregionen negativ beeinflussen.

China
China steht unverĂ€ndert im Zentrum der globalen ElektromobilitĂ€t. In den ersten beiden Monaten wurden 58 Prozent der Elektroautos weltweit im Reich der Mitte verkauft. Das Plus liegt bisher bei 35 Prozent. Diverse FördermaĂnahmen, die wegen des Zollkriegs mit den USA eventuell noch ausgebaut werden, sollten dafĂŒr sorgen, dass China das erwartete Plus von 30 Prozent in diesem Jahr erreicht oder ĂŒbertrifft.
EuropÀische Union
Ăhnlich wie in Deutschland schrumpften auch in der EU im letzten Jahr die Verkaufszahlen fĂŒr Elektroautos. Bisher geht es nur zaghaft wieder bergauf. Im Januar gab es ein Plus von 16 Prozent, gefolgt von +14% im Februar.

USA
Die EV-VerkÀufe in den USA wachsen noch verhaltener als in der EU. Ein minimales Plus von 4 Prozent im Januar, gefolgt von ebenfalls nicht beeindruckenden +15 Prozent im Februar. Die Imagekrise der immer noch marktbeherrschenden Tesla-Marke könnte den Markt auch in den nÀchsten Monaten ausbremsen.
Rest der Welt (ROW)
In den ĂŒbrigen Regionen der Welt (also weltweit ohne China, USA, EU) entwickeln sich die Zahlen bislang sehr gut. Stabile ZĂ€hlungen wird es wohl erst in einigen Wochen geben, aber ein Plus von 30-50 Prozent fĂŒr das Gesamtjahr erscheint machbar.
Positive Trends gibt es auch in unmittelbarer Nachbarschaft, vor allem in GroĂbritannien. Auch in Brasilien gab es im Februar ein Plus von fast 50 Prozent (nur BEV).
Dennoch sind die Mengen auĂerhalb der drei Wirtschaftsblöcke noch immer gering. In Japan erreichten Elektroautos im Februar lediglich einen Marktanteil 1,4 Prozent und selbst dieser Nischenwert blieb unter dem Vorjahr (1,6 %).

Fazit
Das Jahr 2025 beginnt stĂ€rker als das Vorjahr, aber viel mehr als ein linearer Anstieg ist derzeit nicht in Sicht. Zwar kommen immer mehr bezahlbare Modelle auf die MĂ€rkte, aber auch der Gegenwind wird stĂ€rker: Eine drohende Wirtschaftskrise, der Imagekollaps bei Tesla und höhere Handelsbarrieren fĂŒr chinesische Elektroautos verdĂŒstern den Ausblick.
Einmal mehr sieht es danach aus, dass der globale Trend Richtung ElektromobilitÀt einseitig von der Entwicklung in China abhÀngt.
Abgesehen von wenigen wohlhabenden, kleineren LÀndern (Norwegen, Singapur, Schweden) wird die PKW-Bestandsflotte wohl noch mindestens bis Ende der 2030er Jahre von Verbrennerfahrzeugen geprÀgt bleiben.
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