Olympische Rekorde bei deutschen Tankstellen- und Raffineriemarkt

Was den deutschen Athleten in London partout nicht gelingen will, funktioniert im deutschen Spritmarkt wie von selbst: Die Margen* sind seit Wochen wieder auf Rekordkurs.

1. Die Dieselmarge hält sich nahe dem Mehrjahreshoch.

2. Das zieht auch die Heizölpreise mit nach oben, denn beide Produkte werden aus Gasoil hergestellt.

3. Die Superbenzinmargen (E5) rangieren in völlig ungewohnter Manier nur knapp darunter.

Damit liegen die deutschen Preise – anders als in den Vorjahren – wiederholt über dem EU-Durchschnitt und zum Beispiel weit über den Preisen (vor Steuern) in Österreich.

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Die konzerneigenen Raffinerien, deren Anlagen zum großen Teil abgeschrieben sind, werden wieder zu einem hochlukrativen Business. Selbst an den Tankstellen wird so gut verdient wie lange nicht mehr.

Der Raffineriemargenindex RMM für Nordwesteuropa (der auch für den deutschen Markt relevant ist) erreicht im laufenden Quartal sogar ein Allzeithoch – also Goldmedaille für BP, Shell & Co. Nur der Applaus des Publikums hält sich bei dieser Höchstleistung in Grenzen…

*Die Bruttomarge (Downstream) ist die Differenz aus Tankstellenpreis (Deutschland) und Rohölpreis (Brent in Euro). Sie erfasst also die Einnahmen der Mineralölgesellschaften zwischen dem Eingangstor der Raffinerie und dem Tankkunden. Damit wird der Effekt schwankender Rohölpreise und Devisenkurse auf dem Weltmarkt herausgerechnet. Mit anderen Worten: Die Bruttomarge zeigt, ob die Mineralölgesellschaften nur die Schwankung des Rohölpreises und des Eurokurses an den Tankstellenkunden weitergeben, oder ob es Abweichungen zugunsten oder zum Nachteil der Tankkunden gibt.


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