Nuklearkrise in Südkorea – deutsche Gaspreise werden steigen

In Südkorea wurden offensichtlich zahlreiche Dokumente gefälscht, mit denen die Sicherheit von Bauteilen in Atomreaktoren zertifiziert wurden. Das meldet soeben Bloomberg. Das Energieministerium wird nun die Stilllegung von mindestens zwei AKW anordnen. Südkorea ist zu fast 100% von Energieimporten abhängig. 30% des Stroms wird durch Atomkraftwerke bereitgestellt. Die Lücke wird voraussichtlich durch höhere Gasimporte (LNG) geschlossen werden – ähnlich wie 2011/2012 in Japan nach Fukushima.

Was bedeutet das für die deutschen Verbraucher?

Zum einen werden erneut die Risiken der atomaren Energieversorgung deutlich. Zum anderen werden die Gaspreise auch hierzulande steigen. Die koreanischen Versorger müssen Flüssiggastanker (LNG) aus Nigeria oder Qatar durch höhere Preisgebote Richtung Asien abwerben. Dadurch steigen die Gaspreise für die Importterminals in Großbritannien, Belgien und Spanien. Durch die enge Verzahnung der deutschen und britischen Gaspreise wird sich das auch hierzulande bemerkbar machen. Norwegische und russische Anbieter können höhere Preise durchsetzen, die Gaspreise an den Spotbörsen ziehen an.

Die Abhängigkeit Deutschlands von globalen Energieimporten, die im letzten Jahr 99,8 Mrd. Euro kostete, wird dadurch einmal mehr deutlich.

Mehr dazu im nächsten GLOBAL ENERGY BRIEFING (Nr.86).


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