GOB Nr.4 – Ölpreise und Ölmarkt

– ohne Charts – Textversion

INHALTSÜBERSICHT

ÖLPREISE und ÖLMARKT

Preisentwicklung 2

Terminpreise 3

Korrelation mit Aktien-
und Devisenmärkten 4

Spekulation 5

Ölangebot 8

Öllagerbestände 8

Ölnachfrage 9

Prognosen 11

ÖLPOLITIK / HOT SPOTS

Oilrix 12

Highlights 13

Versorgungssicherheit 14

Ölangebot und Ölpreis 16

Ölnachfrage und Ölpreis 19

Ölchronologie 20

Impressum/Quellen 23

* * *

Der Ölmarkt im April – Gleichgewicht der Kräfte


Die Ölpreise sind seit Dezember um über 40% gestiegen, obwohl sich die fundamentale Lage auf den Ölmärkten weiter verschlechtert hat. Wie ist das möglich? Die Erklärungen verweisen häufig auf den Terminmarkt. Spekulationsfreudige Investoren kaufen Terminkontrakte, die dann auch die Spotpreise mit nach oben ziehen. Aber eine statistische Analyse (vgl. S.5-7) zeigt das Gegenteil: Das Open Interest fällt, Spekulanten haben eine völlig ausgeglichene Long-/Short-Position.

Schon eher greift das Argument, dass der Optimismus quer durch alle Märkte zugenommen hat, also auch bei den Ölfirmen und großen Endkunden. In der Tat ließ sich der Ölpreis immer wieder von den Aktienmärkten ziehen. Hinzu kommt das ausgeprägte Contango, das den Spotmarkt über die lukrative Lagerhaltung stützt.

Erst bei einem Niveau von 55 $/b bremsten die Realitäten des Ölmarktes den Preisanstieg (bislang) jedes Mal aus. In den letzten Wochen haben sich daher die Aktien weitaus besser geschlagen als Brent oder WTI (vgl. S.4).

Aus dieser Sicht zerfällt das Jahr 2009 in zwei Phasen: Von Dezember bis März erholte sich der Öl(termin)markt von den Verzerrungen durch die Finanzkrise. Seither bremsen die Fundamentaldaten (hohe Lager, schwache Nachfrage) den weiteren Anstieg.

Es wird nun auch auf die OPEC ankommen, das Patt zwischen leuchtenden Konjunkturhoffnungen und düsteren Nachrichten aus der Gegenwart zu überwinden. Am 28. Mai muss sie sich entscheiden, ob sie alleine auf eine langsame Nachfrageerholung setzt oder ob es ihr gelingt, das Angebot weiter zu drosseln. Die Unternehmensberichte im März und April dämpften ihre Hoffung, dass die Ölinvestitionen außerhalb der OPEC schnell genug einbrechen werden (vgl. S.8, S.13).

Auch auf der Nachfrageseite gibt es nur geringe Verbesserungen: Zwar ist die Nachfrage in Indien sowie in den ölreichen Staaten recht stabil, aber dafür ist der Einbruch in Japan und vor allem in den USA stärker als erwartet, wie die revidierten Daten der EIA zeigen (S.9-10).

Doch das sind Gedanken zu „effizienten Märkten“. Das Frühjahr 2008 hat der Ölwelt gezeigt, dass ein Preisanstieg nicht aufzuhalten ist, wenn die Finanzinvestoren erst einmal in Schwung gekommen sind. S.B.

Ölpreise und Ölmarkt

Die mittelfristige Betrachtung
Seit Anfang April bewegen sich die Ölpreise am oberen Rand des seit November bestehenden Seitwärtskorridors. Das 52-Wochen-Schaubild zeigt, dass der kurzfristige Aufwärtstrend der letzten fünf Wochen gebrochen wurde. Technisch und fundamental besteht Rückschlagspotenzial, sobald die 48 $/b unterschritten werden. Solange dies nicht geschieht, werden viele Anleger die letzten Wochen als „Atempause“ im Aufwärtstrend interpretieren.

Das Schaubild zeigt das obere und untere Ende der Bandbreite mit 55 $/b bzw. 37 $/b als Grenzwerten. Die letzten fünf Wochen wiesen nur eine geringe Volatilität auf, was auf ein Patt zwischen verschiedenen Marktinterpretationen deutet.

Die längerfristige Betrachtung
Längerfristig sieht die charttechnische Lage günstiger aus. Im Monatschart zeigt sich ein Aufwärtstrend seit Beginn dieses Jahres. Die Marke von 55 $/b ist ein Widerstand bzw. – im Rückblick – eine wichtige Unterstützungszone.

Terminpreiskurven

Die Terminpreiskurve konnte sich in den letzten Wochen deutlich erholen. Sie war von Dezember 2008 bis Anfang März immer tiefer gerutscht. Das betraf nicht nur zeitnahe Liefertermine, sondern auch die zeitfernen Öllieferungen am hinteren Ende der Kurve. Für den Lieferkontrakt im Dezember 2012 mussten Anfang März nur 62,3 Dollar/Barrel gezahlt werden, am 1. März lag der Preis bei 71,5 $/b.

Das Contango (d.h. Preise für zeitnahe Lieferungen liegen unter den Preisen für spätere Lieferungen) bleibt stark. Der Spread zwischen Juni 2009 und Dezember 2009 lag am 1. Mai bei 5,9 $/b bzw. knapp 12% des Ölpreises. Selbst bei hohen Lagerkosten ist die physische Lagerung von Rohöl bei gleichzeitigem Verkauf am Terminmarkt eine lohnende Investition.

Anmerkung: Terminpreiskurven sind keine eindeutigen Indikatoren. Preisveränderungen am langen Ende könnten auch Folge von Positionsverschiebungen sein, die nicht unbedingt eine veränderte Preiserwartung reflektieren müssen, sondern unter Gesichtspunkten interpretiert werden müssten, die den Marktbeobachtern nicht bekannt sind oder die sich nur aus dem Zusammenspiel mit Options- und OTC-Märkten erschließen.

Korrelation mit Aktien- und Devisenmärkten

Betrachtet man nur die fundamentalen Daten aus dem Ölmarkt, wäre ein Einbruch beim Ölpreis wohl unvermeidlich. Die Stabilität bei Brent und WTI erklärt sich erst aus dem Zusammenspiel mit dem Terminmarkt und vor allem aus den Einflüssen der Aktien- und Devisenmärkte.

Dollar und Aktien reagierten im April auf etwas bessere bzw. nicht mehr ganz so katastrophale Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten, aus China, Japan und Europa. Der gestiegene Risikoappetit erfasste auch Öl, das als alternative investment im Rahmen vieler Portfolio-Strategien automatisch mitgekauft wurde.

Bei Tagesanalysen ist der Einfluss von Dow Jones oder Dollar auf den aktuellen Ölpreis immer wieder deutlich erkennbar. Bei der Wochenanalyse ist der Zusammenhang nicht eindeutig, aber doch klar: In 8 der 9 letzten Wochen bewegten sich Dow Jones und Ölpreis (Brent) in dieselbe Richtung. Im Januar und Februar war der Zusammenhang weniger klar: Aktien und Ölpreis bewegten sich häufig in entgegengesetzter Richtung, was sich auch in den spekulativen Positionen widerspiegelt (vgl. S.6).

Ein schwacher Dollar war häufig ein Zeichen guter Aktienmärkte und damit steigender Ölpreise. Im Schaubild zeigt sich hier jedoch ein weitaus geringerer Zusammenhang.

Preisspekulation (Commitment of Traders / Open Interest)

Das folgende Schaubild verdeutlicht die Aktivität an den beiden wichtigsten Rohölbörsen, Nymex (CME) und ICE. Alle anderen Börsen haben nur eine begrenzte, regionale Bedeutung. Die Umsätze stiegen seit den 1990er-Jahren kontinuierlich an, gefolgt von einem sprunghaften Wachstum 2006-2008. In diesen Jahren wurde Öl als Asset-Klasse auch von großen Indexfonds und vielen institutionellen Investoren entdeckt. Der kontinuerliche Preisanstieg 2003-2008 erhöhte die Attraktivität von Jahr zu Jahr. Die Diskussion um Peak Oil schien Rohöl zu einem auch langfristig krisensicheren Investment zu machen. Seit der Finanzkrise stagnieren die Volumina. Im ersten Quartal 2009 liegen sie hochgerechnet ungefähr auf dem Vorjahresniveau.

Das zweite Schaubild (nächste Seite) zeigt den Umfang des Open Interest (OI) an der Nymex, also die Zahl der offenen, nicht durch ein Gegengeschäft gedeckten Positionen bei Futures. Das OI gibt einen Eindruck von der Größe des Marktes, im Gegensatz zum Umsatz, der die Handelsaktivität abbildet.
Das OI an der Nymex brach im Zuge der Finanzkrise von knapp 1,5 Mio. Kontrakten um ein Drittel auf 1 Mio. Kontrakte ein (das entspricht 1 Mrd. Barrel). Die Insolvenz von Lehman Brothers im September führte umgehend zur Liquidierung von etwa 150.000 Kontrakten. Anschließend erholte sich das OI, weil viele OTC-Geschäfte zu den Börsen wanderten, um das Counterparty-Risiko zu vermeiden. Seit Februar schrumpft der Markt wieder, weil die lange Seitwärtsbewegung der Preise die Spekulationsneigung bremst und weil große Fonds und technische Faktoren (Cushing) die Preise für WTI immer wieder verzerrten.

Das folgende Schaubild (nächste Seite) verdeutlicht diese Beruhigung an der Nymex, während das OI für Brent stabil blieb oder sogar stieg. Allerdings ist das OI für WTI an der Nymex mit 1,1 Mio. Kontrakten immer noch deutlich größer als das Brent-OI an der ICE mit seinen knapp 0,7 Mio. Kontrakten.

Das untere Schaubild (nächste Seite) zeigt die Positionen von drei Anlegergruppen: Commercials (Ölfirmen, Banken, Airlines, etc.), die vor allem ihren Absatz oder ihren Ölbedarf absichern wollen; Non-Commercials (v.a. Hedge Funds), die vor allem aus spekulativen Gründen aktiv sind; und Non-Reportables, also kleinere Anleger, die keine Berichtspflicht haben und deren Provenienz daher unbekannt ist.

Jede dieser drei Gruppen kann Long- oder Short-Positionen einnehmen (zusätzlich auch noch Spread-Positionen, die hier aber nicht weiter verfolgt werden sollen). Die Spekulanten an der Nymex (Non-Commercials) haben in der vergangenen Woche (Stichtag 28. April) bei Futures-Kontrakten eine fast völlig ausgeglichene Position eingenommen. Das wurde vor allem durch eine Auflösung von Short-Positionen erreicht, während die Long-Positionen ebenfalls, aber nur langsam, schrumpfen. Allerdings geht die Zahl der Long Positions nun schon seit Mitte Februar zurück, wie das Schaubild zeigt. Auch das Open Interest ist geringer als noch im Januar. Diese Konstellation weist auf abnehmende spekulative Impulse aus dem Terminmarkt, besonders wenn man die Lage mit Januar und Februar vergleicht, als die spekulativen Long-Positionen beträchtlich waren. Die lange Seitwärtsbewegung bei den Ölpreisen hat möglicherweise einige Spekulanten bewogen, den Markt zu verlassen. Da die fundamentalen Ölmarktdaten unvermindert bearish sind, bleiben die Ölpreise auf Impulse angewiesen, die aus anderen Märkten kommen.

Ölangebot und Ölpreis

Die IEA schätzt das globale Ölangebot im März 2009 auf 83,4 mb/d, etwa 0,4 mb/d weniger als im Februar und enorme 3,4 mb/d weniger als im März 2008. Der Rückgang im März ging gleichermaßen auf das Konto der OPEC und der Non-OPEC-Länder.

Die Rohölproduktion der OPEC dürfte im März nur leicht gefallen sein. Die Schätzungen für OPEC-11 (ohne Irak) liegen bei 25,6 mb/d, also nur sehr leicht unter den Februar-Werten. Auch im April dürfte es zu keinen starken Veränderungen gekommen sein. Vor allem Iran, Venezuela und Angola produzieren nach Agenturmeldungen immer noch deutlich über ihren Quoten.

Das OPEC-Kartell hatte auf seiner Sitzung am 15. März keine weiteren Quotenkürzungen beschlossen. Das nächste Treffen findet am 28. Mai statt. Angesichts der stagnierenden Compliance gegenüber dem Ziel von 24,85 mb/d und des momentan stabilen Ölpreises erscheint es wenig wahrscheinlich, dass sich Länder wie Iran oder Algerien mit ihrer Forderung nach zusätzlichen Kürzungsbeschlüssen durchsetzen können.

Ölproduktion der OPEC-11 (o. Irak)
Dez. 2008
Jan. 2009
Feb. 2009
März 2009
27,5 mb/d
26,5 mb/d
25,7 mb/d
25,6 mb/d
Quellen: Platts, IEA, Bloomberg

Öllagerbestände

Die Daten über Öllagerbestände außerhalb der USA sind notorisch ungenau. Die IEA hat ihre Zahlen für Januar im letzten Monatsbericht (April) erneut so stark revidiert, dass aktuelle Zahlen keine sinnvollen Rückschlüsse zulassen.

Hinzu kommen die mittlerweile großen Ölmengen, die in Öltankern zwischengelagert werden. Hier kursieren Zahlen zwischen 70 und 100 mb. Allein diese Spannbreite liegt deutlich über den monatlich gemeldeten Zu- oder Abflüssen in den Lagerstandsberichten von EIA und IEA. Dieser Newsletter beschränkt sich daher auf die Lagerdaten für die USA und einzelne aktuelle Länderdaten. Eine aktuelle OECD-weite oder gar globale Übersicht ist nicht möglich.

Das Schaubild zeigt, dass die US-amerikanischen Ölvorräte (Rohöl und Ölprodukte, ohne staatliche strategische Reserve) unverdrossen steigen und sich immer weiter vom Durchschnitt der letzten Jahre entfernt haben. Zusätzliche Mengen, die sich aber nur grob schätzen lassen, werden in Tankern vor der US-Golfküste zwischengelagert. Im März wurde noch angenommen, dass diese Mengen abnehmen, aber jüngste Schätzungen gehen sogar von einem Zuwachs aus.

Derzeit enthalten die Lager 110 mb bzw. 140-150 mb (mit Tankern) mehr als vor einem Jahr. Das entspricht dem Gesamtverbrauch der USA für 6-8 Tage.

Die globale Ölnachfrage und der Ölpreis

Indien
Der Subkontinent steigert seinen Ölverbrauch gegen den globalen Trend. Im Haushaltsjahr 2008/2009 (März) stieg er um 3,9% auf 2,65 mb/d. Im laufenden Haushaltsjahr (bis März 2010) soll der Verbrauch um weitere 4 bis 4,5% klettern. Jüngere Daten für Januar/Februar 2009 deuten auf einen Zuwachs um 2,5-2,6% gegenüber 2008.

China
Anders als in Indien geht die Ölnachfrage Chinas zurück. Nach Berechnungen von Platts fiel die Netto-Rohölnachfrage im ersten Quartal um 6,8% auf 6,96 mb/d. Davon konnten 3,74 mb/d aus eigener Ölförderung, 3,22 mb/d aus Ölimporten gedeckt werden.

Im Jahr 2008 war der Verbrauch von Ölprodukten in den ersten drei Quartalen noch um 15,2% gestiegen, aber schon im vierten Quartal lag er 2,5% unter dem Vorjahr. Im ersten Quartal 2009 wurden 6,4% weniger Ölprodukte nachgefragt.

Japan
Im Haushaltsjahr 2008/2009 (März) ging der inländische Absatz von Ölprodukten gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 3,46 mb/d zurück. Das ist der niedrigste Stand seit 1987/88 (Quelle: METI). Benzin gab um 2,7%, Kerosin um 10,7% nach.

Im Monat März hat sich der Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf 4,2% reduziert. Die Rohölimporte lagen bei etwa 3,7 mb/d.

Südkorea
Im ersten Quartal lag die inländische Ölnachfrage 2,8% unter dem Vorjahresniveau. Sie wird vor allem durch den Wechsel von Erdgas zu Öl bei der Stromerzeugung gestützt.

Nachfrage der Ölstaaten
Die sieben Ölstaaten am Persischen Golf werden trotz der weltweiten Rezession ihren Ölbedarf steigern. PFC Energy erwartet 2009 ein Nachfragewachstum um 205 kb/d. Das ist vor allem die Folge von Preissubventionen und hohen staatlichen Ausgaben. Letztere stabilisieren die dieselintensive Baubranche.

Die Benzinpreise (Tankstellenpreise) liegen am Golf zwischen 12 und 31 US-Cent/Liter. Weltweit muss der Autofahrer durchschnittlich 65 US-Cent, in einzelnen Ländern sogar 200 US-Cent zahlen.

Flugverkehr
Die IATA hat Ende April die Verkehrsdaten für den Monat März veröffentlicht. Der Passagierverkehr fiel 11,1% unter das Niveau von März 2008. Kalendarische Effekte (Ostern) überzeichnen den Rückgang allerdings um etwa zwei Prozentpunkte. Dennoch ist der Abwärtstrend ungebrochen.

Der Frachtverkehr lag 21,4% unter dem Niveau von März 2008. Die Nachfrage dümpelt seit vier Monaten zwischen -21% bis -24%. Insofern gibt es hier eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau.

Straßenverkehr der USA
Das Schaubild zeigt mit den nun vorliegenden Daten für Februar, dass die Verkehrsleistung fast auf Vorjahresniveau ist. Die wachsende Arbeitslosigkeit könnte sich aber bald bemerkbar machen, da etwa ein Drittel der Fahrten beruflich motiviert ist.

USA
Im letzten Bericht der EIA (Petroleum Supply Monthly) mussten die vorläufigen Wochenzahlen für Februar deutlich nach unten korrigiert werden. Die US-Nachfrage war also Anfang 2009 weitaus schwächer als zunächst gemeldet wurde.

Die Schätzung für Februar wurde um 780.000 b/d auf 18,7 mb/d gestutzt. Die US-Nachfrage lag demnach 5,4% unter dem Vorjahresmonat. Im letzten PSM-Bericht war die Nachfrage für Januar um 440.000 b/d reduziert worden.

Die Daten für das Jahr 2008 sind ebenfalls noch im Fluss. Die EIA schätzt nunmehr (STEO April), dass die Ölnachfrage im Gesamtjahr 2008 in den USA um 6,1% oder 1,3 mb/d auf 19,42 mb/d zurückging.

Die Schaubilder auf der nächsten Seite zeigen, dass der Ölbedarf der Industrieländer (OECD) zur Zeit etwa 2,5 mb/d unter dem Vorjahr liegt, wovon etwa die Hälfte auf die USA zurückzuführen ist.

Die Benzinnachfrage gibt bislang nur leicht nach. Der Einbruch konzentriert sich auf Diesel, Jet Fuel und Vorprodukte für die petrochemische Industrie. Die Rohölimporte der USA gehen wegen der interessanten Lage am Terminmarkt (Contango) kaum zurück. Das zeigt sich auch in den steil wachsenden Lagerbeständen (siehe oben).

Nachfrageprognosen

Die Prognosen zur Ölnachfrage im Jahr 2009 wurden im April ein weiteres Mal nach unten revidiert. Die stark beachtete Zahl der IEA sank sogar um 1 mb/d. Die Institute folgen damit erneut den Konjunkturprognosen des IWF. Das impliziert, dass die Forschungsinstitute nicht annehmen, dass die reduzierten Preise die Nachfrage nennenswert beleben können. Da die weltwirtschaftlichen Prognosen auch im April im Abwärtstrend waren, könnten die Ölprognosen im Mai erneut reduziert werden.

Im einzelnen hat die IEA ihre Prognose für 2009 um 1000 kb/d reduziert, die OPEC um 430 kb/d und die EIA um 180 kb/d. Die sonst eher optimistische IEA hat sich damit an die Spitze der Pessimisten gesetzt. Es ist gut möglich, dass sie damit über das Ziel hinausgeschossen ist.

Je nach Institut wird die Nachfrage in diesem Jahr um 1,35 bis 2,4 mb/d sinken. Das entspricht 1,6 bis 2,9% der Weltölnachfrage.

Schätzungen zur Weltölnachfrage 2009
Zeitpunkt der
Schätzung
Jan.09
Feb.09
März 2009
April 2009
IEA
– 510 kb/d
– 980 kb/d
– 1200 kb/d
– 2400 kb/d
auf 83,4 mb/d
EIA
– 800 kb/d
– 1200 kb/d
– 1400 kb/d

– 1350 kb/d (s.Anm.)
auf 84,09 mb/d
OPEC
– 180 kb/d
– 580 kb/d
– 1010 kb/d
-1420 kb/d
auf 84,18 mb/d

Anm: Die Differenzen beziehen sich auf schwankende Ausgangswerte, da auch die Schätzungen für 2008 immer wieder leicht revidiert werden.

Angebotsprognosen

Die Erwartungen für das Ölangebot aus Ländern, die nicht Mitglied des OPEC-Kartells sind (Non-OPEC), wurden nur leicht revidiert. Die EIA reduzierte ihre Prognose um marginale 10 kb/d, die OPEC um 80 kb/d. Die IEA veränderte ihre Zahlen etwas stärker um 300 kb/d, wobei vor allem geringere Biokraftstoffmengen den Ausschlag gaben.

Per Saldo ist die globale Ölbilanz damit noch stärker im Ungleichgewicht: Das Angebot sinkt gegenüber den Prognosen vom März sehr leicht, selbst wenn man das verringerte OPEC-Angebot mit berücksichtigt, die Nachfrage fällt hingegen deutlich kräftiger.

Non-OPEC Ölangebot 2009

Zeitpunkt der Schätzung
Jan.09
Feb.09
März 09
April 09
IEA
+500 kb/d
+380 kb/d
0 kb/d (50,6 mb/d)
-300 kb/d (50,3 mb/d)
v.a. weniger Biofuels
EIA
+ 180 kb/d
+150 kb/d
+ 10 kb/d (49,76 mb/d)
+-0 kb/d (49,77 mb/d)
OPEC
+580 kb/d
+550 kb/d
+ 370 kb/d (50,70 mb/d)
+290 kb/d (50,6 mb/d)

ÖLPOLITISCHE RUNDSCHAU – Brennpunkte der Ölversorgung 26. März bis 4. Mai 2009

Die Weltkarte zeigt die geografische Position aktueller ölpolitischer Brennpunkte oder Ereignisse im Berichtszeitraum. Die einzelnen Standorte werden auf den folgenden Seiten näher erläutert.
Unten finden Sie eine knappe zusammenfassende Risikoeinschätzung der Weltölversorgung – abgekürzt: OILRIX (Ölversorgungs-Risikoindex). Die Risiken werden in drei Dimensionen bewertet: Preisrisiken, Mengenrisiken und die zeitliche Dimension der Risiken (kurz- bis langfristig). Die Ampeln sollen den Überblick erleichtern. Bei der mittel- und langfristigen Bewertung wird unterstellt, dass die Weltwirtschaft ab 2012 wieder auf einen mittleren Wachstumspfad zurückkehrt und dass über die geplanten Maßnahmen (etwa der Obama-Regierung) hinaus keine größeren energiepolitischen Kursveränderungen vorgenommen werden.

Geringe Preisrisken: Optimismus in Terminmärkten wird durch hohe Lagerbestände und niedrige Nachfrage in Spotmärkten kompensiert.

Sehr geringe Mengenrisiken: Keine größeren geopolitischen Risiken in Sicht; die freien Produktionskapazitäten liegen bei 5-6 mb/d; die Reichweite der strategischen Reserven wächst.

Nach dem Wiederanspringen der Weltkonjunktur wird der Ölpreis zunächst aus spekulativen, dann auch aus fundamentalen Gründen steigen.

Geringe Mengenrisiken: Die freien Kapazitäten können den Anstieg der Nachfrage über mehrere Jahre abfedern.

Die Ölpreise werden neue Rekordstände erreichen, dann aber stark schwanken, wenn durch Demand Destruction und Wirtschaftskrisen abwechselnd Überangebot oder Ölmangel herrschen

Die aktuellen Investitionskürzungen werden einen Anstieg der Produktion über die 90 mb/d-Marke im kommenden Jahrzehnt erschweren; Demand Destruction wird einsetzen, falls nicht im Vorfeld energiepolitische Maßnahmen ergriffen werden.

Wichtige ölpolitische Ereignisse 26. März bis 4. Mai 2009
Highlights
Globale Reservekapazität

Die freien Förderkapazitäten werden zur Zeit bei 5-5,5 mb/d vermutet. Das sind etwa 6% der Weltproduktion. Ende 2009 sollte sie bei 6-6,5 mb/d liegen, wenn größere Projekte (v.a. in Saudi-Arabien) ihren Betrieb aufgenommen haben. Falls die OPEC ihre Förderquoten weiter kürzt, wären auch Werte um die 7-7,5 mb/d denkbar.
Investitionen

Nach den Quartalsberichten der großen Ölkonzerne ergibt sich ein klareres Bild von den geplanten Investitionen in die Exploration und Entwicklung von Ölfeldern. Es zeigte sich, dass die Ausgaben stabiler bleiben als zunächst befürchtet worden war:

1. Bei den Supermajors (ExxonMobil, Chevron, Total etc.) bleiben die Investitionsbudgets weitgehend unverändert. Es sind auch keine Finanzierungsprobleme sichtbar geworden.
2. Bei den großen russischen Ölkonzernen ist das Bild gemischt. Die meist in US-Dollar zitierten Budgets werden allerdings durch den Fall des Rubels verzerrt, so dass das Aktivitätsniveau bei den großen Firmen recht stabil bleiben sollte. Da die Abgabenquote bei Ölpreisen über 25 $/b sehr hoch ist, hat der Fall der Ölpreise die Branche unterdurchschnittlich stark getroffen.

Diese Einschätzung steht allerdings im Gegensatz zu anderen Analysen: Die russische Behörde für Bodenschätze, Rosnedra, sieht einen dramatischen Rückgang bei den Explorations- und Erschließungsaktivitäten für russische Rohstoffe. Die Teilnahme an Auktionen und Ausschreibungen gehe rapide zurück. Etwa 90% der Auktionen im ersten Quartal kamen nicht zum Abschluss. Auch drohe eine Vielzahl von Verstößen gegen Lizenzvereinbarungen, so dass die Ölfördermengen deutlich hinter den Zielen zurückbleiben dürften. In diesem Jahr sollen vor allem Blocks entlang der neuen ESPO-Pipeline in Ostsibirien ausgeschrieben werden.
3. Die großen Staatskonzerne aus China erhöhen sogar ihre Budgets. Sie haben keine Finanzierungsprobleme und investieren im Gegensatz zu den westlichen Ölkonzernen auch aus strategischen Gründen.

4. Rückgänge gibt es vor allem bei kleineren Ölfirmen. Regional konzentrieren sich die Probleme auf die USA, Russland und die kanadische Ölsandbranche.

Weltweit fallen die Kosten für Ölprojekte, da die Preise für Stahl und viele Dienstleistungen um 20-40% gefallen sind. Kürzere Lieferzeiten verringern zudem die Kapitalkosten. Selbst bei konstanten Ausgaben steigen also die Aktivitäten.

Für eine Entwarnung ist es allerdings noch zu früh, da die Ölpreise erst seit einem halben Jahr unter 60 Dollar/Barrel liegen. Laufende Großprojekte, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren realisiert werden, bleiben vorerst verschont oder werden nur gestreckt. Die Lage wird ernster, sobald sich die Überzeugung durchsetzen sollte, dass die Barrelpreise dauerhaft niedrig bleiben.
Irak

Der Irak kommt von Monat zu Monat stärker ins Rampenlicht der internationalen Ölpolitik. Das kann nicht verwundern, denn es gibt kein anderes großes Ölland, das das Potenzial hat, seine Förderung von derzeit 2,4 mb/d in wenigen Jahren zu verdoppeln.

Die ölpolitische Lage ist unübersichtlich und schwer zu prognostizieren, da sich mehrere Konfliktlinien überschneiden:
a) Öffnung des Landes gegenüber ausländischen Ölkonzernen vs. Dominanz der irakischen Firmen.
c) Staatliche Kontrolle des Ölsektors vs. Privatisierung.
b) Steuerung der gesamten Ölpolitik aus Bagdad vs. Autonomie der kurdischen Region.
c) Kurzfristige Maßnahmen zur Produktionssteigerung vs. Entwicklung langfristiger Konzepte.

Das Ergebnis ist eine praktische Politik, die abwechselnd verschiedenen Fraktionen gerecht zu werden versucht: Ein Accelerated Plan zur kurzfristigen Ankurbelung der Förderung; zwei große Ausschreibungsrunden; die Direktvergabe großer Felder; die Begrenzung der Lizenzen auf Servicekontrakte, bei denen das Öl in irakischen Händen bleibt.

Kurzfristig überwiegen finanzielle Motive. Die Signature Bonuses, die technisch einer Anleihe ähneln und unabhängig von der Förderung fällig werden, sind in der ersten Ausschreibungsrunde auf bis zu 500 Mio. Dollar pro Feld erhöht worden. Insgesamt bringt die Runde 2,6 Mrd. USD allein durch diese Gebühren ein.

Unabhängig davon werden die Verträge als Servicekontrakte vergeben. Die Kosten und die Rendite werden aus dem Zuwachs der Produktion refinanziert. Die sechs Ölfelder der ersten Runde sollen ihren Output in kurzer Zeit von 2,2 auf 3,84 mb/d steigern.
Versorgungssicherheit
China

Nach Russland, Brasilien und Venezuela (siehe GOB Nr.3) hat Peking nun auch mit Kasachstan ein Rahmenabkommen unterzeichnet, das den Zugang zu Öl mit einem Kredit über 5 Mrd. US-Dollar verbindet.

China baut damit seinen Einfluss in Kasachstan aus. CNPC und die staatliche kasachische KazMunaiGaz kaufen für 3,3 Mrd. USD den Ölkonzern MangistauMunaiGaz, den größten unabhängigen kasachischen Ölproduzenten. Die Firma fördert 115.000 b/d Öl, verfügt über 370 Mio. Barrel Reserven (proven+probable) und hat zahlreiche Explorations- und Entwicklungsrechte für kasachische Felder. Auch Indien (ONGC) und Russland (Gazprom Neft) waren ursprünglich an diesem Deal interessiert, hatten aber das Nachsehen.

Die chinesische CNPC besitzt bereits einen Anteil von 67% an PetroKazakhstan, das etwa 200 kb/d Öl produziert. Zusammen mit KazMunaiGas werden CNPC und die chinesische CNOOC u.a. den Darkhan Block erschließen, der etwa 1 Mrd. Barrel an förderbarem Öl enthalten soll (knapp 3 Mrd. Barrel in-place).

Laut CNOOC soll bis 2015 in den neuen chinesisch-kasachischen Projekten eine Produktion von 1,1-1,2 mb/d aufgebaut werden.
Südkorea

Der koreanischen Regierung ist es bislang nicht gelungen, ihre einseitige Abhängigkeit von Ölimporten aus der Golfregion zu verringern. S-Oil, der drittgrößte koreanische Raffineriekonzern, gehört zu 35% Saudi Aramco und importiert sein gesamtes Öl aus dem Wüstenstaat. Hyundai Oilbank, ein weiterer Raffineriekonzern, wird zu 70% von Abu Dhabi kontrolliert.

Da die koreanischen Raffinerien über viele moderne Cracking Units verfügen, können sie preiswertere schwefelhaltige Ölsorten verarbeiten, die vor allem am Persischen Golf angeboten werden.

Die Eigenversorgung über equity oil kommt nur langsam voran. SK Energy, der größte koreanische Raffineriekonzern, plant zwar, sich rasch weltweite Ölfeldrechte zu sichern, aber der Anteil eigener Öl- und Gasquellen lag 2008 nur bei 5,7% des landesweiten Bedarfs (172 kboe/d).
Turkmenistan

Nach ungeklärten technischen Problemen mit einer großen Gasexportpipeline sind die Beziehungen zwischen Turkmenistan und Russland belastet. Zudem billigte das Europäische Parlament im April ein Handelsabkommen zwischen der EU und dem zentralasiatischen Staat.

Turkmenisches Gas verfügt über mehrere strategische Exportoptionen: Richtung Russland, Richtung China, Richtung Afghanistan-Pakistan-Iran, oder über die geplante Nabucco-Pipeline über die Türkei nach Westeuropa.

Turkmenistan fördert zur Zeit jährlich 80 Bcm Gas, was in etwa dem deutschen Gasverbrauch entspricht. Bis zum Jahr 2030 will das Land 250 Bcm Erdgas und 2,2 mb/d Öl produzieren.

Japan

Japan will eine strategische Ölproduktreserve anlegen, die zunächst einen Umfang von einem Verbrauchstag haben soll. Die strategischen Reserven für Rohöl liegen bereits bei 320 mb, was etwa 95 Verbrauchstagen entspricht. Die privaten Unternehmen halten weitere 85 Verbrauchstage an Rohöl oder Produkten.
Japan-Brasilien

Die beiden Länder führen Gespräche über ein „Strategic Oil Supply“. Das entspräche einer langfristigen Kaufoption Japans für den Fall einer Ölverknappung. Brasilien rechnet damit, aus seinen neuen Ölfeldern vor der Küste (pre-salt) in 10 Jahren etwa 1,8 mb/d zu fördern.
Russland

Gazprom vergrößert seinen Einfluss auf die heimische Ölbranche:

Gazprom Neft erwirbt 16% an der in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Sibir Energy für 450 Mio. USD.

Gazprom kauft ENI für 4,2 Mrd. USD den Anteil von 20% ab, den das italienische Unternehmen an Gazprom Neft hält.

Iran

Die Iran-Politik der USA nähert sich einer wichtigen Weichenstellung. Während Präsident Obama Gesprächsbereitschaft signalisiert, wird im US-Kongress ein Gesetz vorbereitet, das alle Firmen, die in der iranischen Öl- und Gaswirtschaft aktiv sind, vom amerikanischen Energiemarkt ausschließt. Unternehmen könnten demnach nur auf einem der beiden Märkte aktiv werden. Da nur wenige Ölkonzerne und Zulieferer auf den US-Markt verzichten können, wäre die iranische Branche noch stärker als bisher auf sich gestellt.

Unterdessen geht die erste Privatisierung einer iranischen Ölfirma voran, wie Platts unter Hinweis auf iranische Quellen meldet. Demnach wird PetroIran von Dana Energy für 100 Mio. USD erworben. Dana Energy wurde von iranischen Ölfunktionären gegründet. Auch Petropars soll privatisiert werden. Der Unternehmenswert wird bei 2,5 Mrd. USD vermutet. Den größten Einfluss haben hier die Großkonzerne der Revolutionären Garden und der Baukonzern Razavi, der vom Ajatollah Tabasi kontrolliert wird. Insgesamt sollen 92 Energiefirmen privatisiert werden.
Ölangebot
Kasachstan

Das von Chevron geführte Konsortium Tengizchevroil erwartet beim Supergiant Tengiz einen deutlichen Anstieg der Förderung. Sie soll mit Hilfe stärkerer Gasinjektionen ab diesem Sommer von gegenwärtig 0,54 mb/d in den kommenden Jahren auf 0,75 bis 1 mb/d angehoben werden. Ein weiterer Ausbau sei geplant, aber wegen der komplexen Logistik in Kasachstan nicht vor 2014 möglich.

Das Öl wird vor allem über die CPC-Pipeline zum russischen Schwarzmeerhafen Novorossijsk gepumpt. Die Kapazität der Pipeline wird demnächst erweitert, nachdem Kasachstan die Anteile von BP übernommen hat. Die britische Firma hatte den Ausbau nach Presseberichten bislang blockiert.

Afghanistan

Das krisengeschüttelte Land schreibt erstmals in seiner Geschichte 3 Blöcke zur Ölexploration aus. Die Verträge sollen bis Ende 2009 abgeschlossen werden. Sie liegen in „sicheren“ nordafghanischen Landesteilen.
Nordsee (UK)

Die britische Regierung hat die Steuern für die Öl- und Gasindustrie gesenkt. Damit soll vor allem die Erschließung kleinerer Vorkommen attraktiver werden. Die Steuereinnahmen werden sich vor allem wegen der schrumpfenden Fördermengen in der Nordsee und niedriger Ölpreise im laufenden Haushaltsjahr voraussichtlich von 12,9 auf 6,9 GBP halbieren.
Im letzten Jahr ging die Ölförderung (inkl. NGL) Großbritanniens um 6% auf 1,47 mb/d zurück.

Biokraftstoffe

Die EU-Kommission rechnet nicht mehr damit, dass es 2010 gelingen wird, den Zielwert bei Biokraftstoffen zu erreichen. Bis dahin sollte 5,75% des Kraftstoffs im Verkehr aus regenerativen Quellen kommen. Jetzt sieht es so aus, dass nur 4% erreicht werden.

Ölsand

Enbridge und Kinder Morgan bringen ihre Pipeline-Pläne für den Export von Ölsand nach Asien wieder ins Spiel. Da die Klimaschutzpolitik der neuen US-Regierung den Import verteuern könnte, sollen neue Pipelines die Produktion zur kanadischen Westküste befördern. Von dort wäre eine Verschiffung nach Ostasien möglich. Die beiden Projekte stoßen allerdings auf starke innenpolitische Widerstände.
Falklandinseln

Das britische Ölunternehmen Desire Petroleum plant nach wie vor größere Explorationen vor der südatlantischen Inselgruppe. Allerdings sei noch keine geeignete Bohrplattform verfügbar, wie das Unternehmen mitteilt. Es vermutet im North Falkland Basin 3,5 Mrd. Barrel förderbares Rohöl.

Die Bohrung wird mit Spannung erwartet, da der Geologische Dienst der USA (USGS) hier in seiner Weltstudie größere Vorkommen prognostiziert hat, deren Existenz aber von vielen Fachleuten bezweifelt wird.

 

ZU TEIL 2


Autor:

Tags: