Die Öl- und Gasindustrie in der Nordsee: Eine umweltpolitische Analyse und Bewertung (GEB Nr.113)

In der aktuellen Ausgabe unseres Abo-Newsletters GLOBAL ENERGY BRIEFING analysieren wir die Öl- und Gasindustrie in der Nordsee. Die Studie entstand im Auftrag von Greenpeace e.V..

Der Text (65 Seitenstellt die meines Wissens einzige umfassende umweltpolitische Übersicht und Bewertung zu diesem Thema dar. Es gibt dafür einerseits kalendarische Anlässe (20 Jahre Brent Spar, 5 Jahre Deepwater Horizon), aber auch aktuelle umwelt- und energiepolitische Gründe:

Die Öl- und Gasförderung in der Nordsee hat erhebliche ökologische und klimatische Auswirkungen, deren Umfang oftmals unterschätzt wird:

  • Die 751 Plattformen, die technisch eher Fabriken ähneln, emittieren jährlich über 30 Mio. t CO2. Das entspricht der Emissionsmenge von 10 Mio. PKW.
  • Die Stickoxidemissionen sind ähnlich hoch wie die der gesamten industriellen Prozesse in Deutschland.
  • Die Emissionen steigen zudem steil an, wenn man sie in Relation zu den schrumpfenden Fördermengen setzt.
  • Jährlich werden über 8.000 Tonnen Öl in die Nordsee geschüttet – mit behördlicher Genehmigung. Über eine Million Kubikmeter verschmutztes Produktionswasser wird täglich (!) in die Nordsee entsorgt.
  • Es gibt normalerweise keine, in seltenen Fällen lediglich eine symbolische Ahndung von Verstößen, selbst wenn über einen längeren Zeitraum hinweg Grenzwerte verletzt oder schwere Ölunfälle durch die wiederholte Verletzung der Sicherheitsvorschriften provoziert wurden.

Die Nordsee als Industriegebiet gewinnt aktuelle auch aus anderen Gründen an Relevanz:

  • Die Fördermengen gehen insbesondere bei Öl so schnell zurück, dass sich eine energiepolitische Kosten-Nutzen-Analyse immer stärker aufdrängt.
  • In den nächsten Jahren und Jahrzehnten muss praktisch die gesamte technische Infrastruktur abgewrackt werden. Der finanzielle Aufwand ist enorm und wird – zumeist indirekt über Steuerabschreibungen – fast ausschließlich vom Steuerzahler getragen.
  • Einmal mehr gilt also: Privatisierung der Gewinne und Vergesellschaftung der Kosten – zumal angesichts des aktuell niedrigen Ölpreises immer weniger Firmen Lust verspüren, in die alten Anlagen zu investieren.

Gründe genug also für diese Schwerpunktausgabe des Global Energy Briefing.


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