28. August 2012
Für den privaten Heizölkäufer, der jedes Jahr vor der „Qual der Wahl“ des günstigsten Zeitpunktes und Lieferanten steht, ist nicht nur der allgemeine Preistrend wichtig. Auch Preisdifferenzen sind interessant, da sie seinen Verhandlungsspielraum verdeutlichen.
Die Heizölpreise sind bekanntlich seit 2009 in einem steilen Aufwärtstrend, wie das folgende Schaubild zeigt. Das gilt für alle Anbieter in der Versorgungskette: Den Heizöl-Großhandel (Raffinerie, Importeur), den traditionellen Heizölhändler sowie die Heizöl-Portale, die über das Internet den Kauf der Brennstoffe vermitteln.
1. Das nächste Schaubild zeigt, dass die Preisdifferenz (blaue Linie) zwischen Großhandel und Ölhändler in den letzten Jahren im Monatsdurchschnitt sehr konstant blieb.
Eine Charge von etwa 600.000 Liter ab Lager war im Schnitt 3 c/l billiger als der Händlerpreis an den Einzelkunden (Lieferung 4000-5.000 Liter frei Haus). Selbst im turbulenten Öljahr 2008, als die Rohölpreise zwischen 40 und 140 Dollar pro Barrel schwankten, hatte sich bei dieser Marge laut Destatis wenig bewegt.
2. Wesentlich lebendiger ging es beim Vergleich der Heizölpreise zwischen Internethändler und „Analog“-Ölhändler zu (grüne Linie). Wenn die grüne gezackte Linie über der roten Nulllinie liegt, bedeutet das, dass die traditionellen Händler billiger waren als die Internethändler. Liegt die grüne Linie darunter, war es billiger, übers Internet zu bestellen. Es handelt sich hier um Monatsdurchschnittspreise, wobei wir für die Ölhändler Daten von Destatis verwenden, für die Internethändler Daten von esyoil. Für die Anpassung der Chargen (3000 Liter vs 4500 Liter) haben wir einen marktüblichen, konstanten Preisabschlag angesetzt.
Das Ergebnis ist recht eindeutig: Die traditionellen Händler konnten nur in der zweiten Hälfte des Krisenjahres 2008 und vereinzelt Anfang 2009 preislich mithalten. Seither liegen die Heizölpreise via Internet um durchschnittlich 2 Cent/Liter unter den Angeboten der traditionellen Ölhändler.
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